Der Plan für Tag 2 in Bangkok war, das Hotel nicht zu verlassen, dafür die Hoteleinrichtungen maximal auszukosten.
Also gegen 9:30 Uhr aufgestanden und das Mozu Restaurant aufgesucht, um zu frühstücken. Wie bei mir leider üblich hält sich während der Frühstückszeiten auf Reisen mein Hunger in Grenzen.
Die Auswahl war üppig, wenn auch nicht so groß wie bei meinem favorisierten Hotel-Frühstück im Traders Hotel Kuala Lumpur. Es gab verschiedene frische Säfte, Cerealien und Joghurts. Dazu einige asiatische warme Gerichte, aber auch diverse Brotsorten und Aufschnitt. Glücklich machte mich die Sushi-Auswahl. Zur Begleitung gab es Joghurt mit Bananenpüree und ein Bircher Müsli.
Ich stolperte noch mal kurz in den Fahrstuhl, um keine 10 Minuten später wieder auf der gleichen Etage anzukommen und in den Pool zu fallen. Den zweiten Kontakt mit dem Pool hätte ich beinahe gehabt, als ich einem Schwaben dabei half meine zweite Liege seiner Frau zur Verfügung zu stellen. Meine Koordinationsfähigkeit war durch den übermäßigen Alkoholkonsum der Vortage irgendwie immer noch etwas eingeschränkt, konnte mich aber galant vor dem Sturz in den Pool retten. Die nächsten Stunden verbrachte ich damit, diesen Blog weiter zu schreibe und den Reiseführer weiter zu studieren. Damit ich zumindest in der Theorie weiß, was man hier alles so besichtigen kann.
Mein konsequentes Verweigern von Sonnenmilch quittierte die hinter Wolken versteckte Sonne mit einem dezenten Farbunterschied zwischen Oberkörper und der Stelle wo die Badeshorts anfängt.
Da ich die Sonne nicht weiter herausfordern wollte, nahm ich eine kurze Dusche und besuchte die Club Lounge im Breeze im 52. Stockwerk. Bis 18:00 hieß es als wieder Mojito, Essen, Mojito, Essen, Chivas Regal, Essen, Mojito…
Völlig erschöpft von den zahlreichen Aktivitäten des Tages gönnte ich mir erstmal ein kleines Schläfchen, um nach einer weiteren Dusche meine Gutscheine in der Distil Bar in der 64. Etage einzulösen.
Die Distil Bar hat einen Indoor- und Outdoor-Bereich. Meistens werden hier die Leute zwischengeparkt, die in die eigentliche Sky Bar wollten.
Als ich um 21:00 ankam, war die Dachterasse schon gut gefüllt, so dass ich erstmal an einem Stehtisch aufstellte. Die Herausforderung war nun zu erfahren, wofür der Gutschein eingelöst werden kann. Ich informierte also die Kellnerin, dass ich den Gutschein einlösen möchte, und fragte, was ich dafür bekommen sollte. Die Antwort war eher eine Gegenfrage: „Was möchten Sie? Bier, Cocktails, Whiskey?“ Ok, ich schnappte mir die Getränkekarte, während direkt Nüsschen und Oliven gereicht wurden. Bier liegt bei etwas mehr 400 Baht (gut 10€), Cocktails gab es ab 600 Baht (15€) und naja bei Whiskey, Rum, Champagner sind keine Grenzen gesetzt.
Die Cocktail-Auswahl ist sehr außergewöhnlich und lädt zum Ausprobieren ein. Der Dome Mojito und Hangovertini sind da schon eher die klassische Wahl. Darüber hinaus gibt es aber z.B. auch einen Cocktail mit Roquefort Käse.
Ich wollte es nicht herausfordern und löste Gutschein 1 für einen Dome Mojito und Gutschein 2 für einen Glenlivet 15 years ein. Während des zweiten Getränks konnte ich auch einen Platz auf der Couch direkt an der Brüstung mit Blick auf Bangkok bei Nacht ergattern.
Spektakulärer war jedoch der Blick auf das Publikum. Viele Gäste kamen nur für einen Drink und das „perfekte Foto“.
Ich schaute mir das regelmäßig wechselnde Publikum aus Asiaten auf Urlaubsreise, englisch sprechenden Geschäftsleuten und deutschen Backpackern noch etwas länger an und bestellte mir einen weiteren Glenlivet auf eigene Rechnung. Ohne in dem Moment den Preis von 875 Baht zzgl. Tax auf dem Schirm zu haben. ?
Zum Abschluss sollte es dann noch ein Havana Club Seleccion de Maestros (blue Label) sein. Mittlerweile ging mir der Typ neben mir ziemlich auf die Nerven, der regelmäßig Videos mit voller Lautstärke auf seinem iPad abspielte, ohne dabei seine Begleitung zu beachten.
Und jetzt wurde es auf die Bangkok typische Art etwas fragwürdig, als genau der Typ mich fragte, ob ich „on my own“ hier wäre. Etwas genervt, aber trotzdem freundlich antwortete ich mit „ja“. Nun ja, er habe zwei „Freundinnen“ gefragt, ob sie hier in die Bar kämen. Beide hätten jetzt ja gesagt. Er wisse zwar nicht, wie der Abend verliefe, aber ich könne gerne eine haben. Ich antwortete, dass ich gerne „on my own“ bliebe und blickte noch etwas tiefer in mein Glas Rum.
Die Herausforderung das Hotel nicht zu verlassen, habe ich dann trotzdem nicht bestanden. Kurz vor 24:00 Uhr kam dann doch der Drang nicht „on my own“ zu bleiben. Daher machte ich mich auf, mir im 7Eleven noch zwei Dosen Singha als Begleitung für die Nacht zu erobern.
Da der 7Eleven auf der anderen Straßenseite geradezu unerreichbar weit weg schien, bog ich um die Ecke zum Family Mart, wo ich dann witzigerweise noch den Taxifahrer Max vom Vorabend wieder traf. Damit ein weiteres Mal, dass ich in Bangkok auf der Straße wieder erkannt wurde. ?