Diesmal stand ein Kurztrip von Düsseldorf nach San Francisco an. Während ich auf dem Rückflug mit Delta Airlines mal eine für mich neue Business Class testen durfte, ging es auf dem Hinflug an Board der airberlin Business Class.
- 23.9.2016 // AB7392 // 13:20 Uhr // 16:40 Uhr // airberlin // Düsseldorf (DUS) – San Francisco (SFO) // Airbus A330 // Business Class
Vorbereitung
Ursprünglich war dieser Flug im Rahmen einer 2-wöchigen Reise an die Westküste USA geplant. Durch den zwischenzeitlichen Status-Upgrade zu Topbonus Platinum hatte ich noch zwei Upgrade-Voucher verfügbar, die ich für diese Flüge perfekt einlösen konnte.
Da direkt keine Upgrade-Verfügbarkeit gegeben war, ließ ich mich auf die Warteliste setzen. 9 Wochen vor Abflug wurde das Upgrade dann glücklicherweise auch bestätigt. Zugeordnet wurde mir Seat 6C.
Am Flughafen
Da für diesen Flug der Mobile-Checkin nicht möglich war, ich aber sowieso Aufgabegepäck hatte und eine gedruckte Boardkarte haben wollte, machte ich mich auf zum airberlin Priority-Checkin-Schalter. Zunächst leider zum falschen, denn für USA-Abflüge gibt es separate Schalter am Flughafen Düsseldorf.
Vor mir standen nur wenige Leute in der Schlange, so dass der Checkin nicht zu viel Zeit benötigte.
Auf meinem Boarding-Pass fand ich erstaunlicherweise den Seat 5C, den es laut dem mir bekannten Sitzplan gar nicht gab.
Die Priority Lane vor der Sicherheits-Kontrolle war diesmal nicht lang. Da sie aber nur zu einer Sicherheitsschleuse führte, war die Wartezeit doch wieder Düsseldorf typisch demotivierend. Dafür konnte man an der Passkontrolle quasi durchmaschieren.
Geboarded wurde vom Gate C36 über die Fluggastbrücke, doch vorher ging es noch in die airberlin Lounge im Terminal C.
Airberlin Lounge Non-Schengen Terminal C Düsseldorf
Meine damals erste Flughafen-Lounge und bisher eine der unspektakulärsten. In Düsseldorf bevorzuge ich eher die Hugo Junkers Lounge. Da diese im Terminal B liegt, kam sie bei diesem Flug nicht in Frage.
Da parallel mehrere airberlin Langstrecken-Flüge abgingen – u.a. nach Los Angeles – war die Lounge diesmal auch sehr gut gefüllt. Ich schnappte mir daher einen Tisch recht weit vorne in der Lounge und arbeitete noch ein paar Emails ab.
Das Boarding
Wie oben schon beschrieben wurde das Boarding im Terminal C vom Gate C36 angekündigt, welches zum Glück über die Fluggastbrücke geschieht.
Das Boarding begann pünktlich und es wurde ein Pre-Boarding ausgerufen. Allerdings reihten sich, wie üblich, auch wieder direkt Economy-Fluggäste ohne Frequent-Flyer-Status zum Pre-Boarding ein.
Aber wenn jemand kein Preboarding auf dem Boarding-Pass hat und offensichtlich weder im Rollstuhl sitzt, noch Kleinkinder mit sich führt, kann man sich ja ohne Gewissensbisse vordrängeln.
An Board gab dann zügig Pre-Departure Champagner und warme Nüsse. Da sich der Abflug doch um einiges verzögerte, wurde der Champagner mehrfach nachgeschenkt.
Die Business Class-Kabine
Über die Business Class-Kabine mit den nur 19 Lie-Flat sitzen, habe ich bereits bei einer früheren Flight-Review geschrieben (>> In der Business Class in den Sozialismus).
Dieses Mal bin ich allein gereist, so dass ich ganz dankbar über den Einzelsitz 5C auf der linken Seite war.
Wie schon berichtet, war in meiner Buchung Sitz 6C reserviert. Das ist die letzte Reihe in der Business Class auf der Seite ohne Toilette. Bekommen habe ich den Sitz 5C, den es laut der ursprünglichen Seat-Map gar nicht gegeben hätte. Stattdessen wäre dort Sitz 5A direkt am Fenster gewesen. Hier war die konfiguration etwas anders.
Sitz 5c ist ein Einzelsitz am Gang. Man hat zwar ebenfalls Sicht durch ein eigenes Fenster nach außen, sitzt aber leider etwas davon entfernt. Beliebter sind die Sitze A und K, die direkt am Fenster sind und mehr Privatsphäre durch einen nur sehr schmalen Zugang bieten, dafür aber auch noch ein Stück beengender sind.
Auf Flügen nach San Francisco wird ein Sitz in der Business Class als Crew-Rest genutzt, so dass nur 18 Seats zur Verfügung stehen. Diese waren auf meinem Flug nach San Francisco alle belegt. Die Cabin-Crew unterhielt sich sogar darüber, dass es noch Anfragen nach Cash-Upgrades (Upgrade gegen Bezahlung) gab. Ich hatte also verdammtes Glück, dass mein Wartelisten-Upgrade mit Voucher durchgegangen war.
Amenity Kit und Accessoires
Meiner Meinung nach sind die Amenity Kits in der airberlin Business Class eher im unteren Bereich anzusiedeln. Das Amenity Kit ist von der Wolfgang Joop-Marke Wunderkind und enthält eigentlich nur Basics. Neben Ohrstöpseln, Socken und Augenmaske enthält es noch einen Lippenbalsam, Feuchtigkeitscreme und Zahnbürste mit Zahnpasta. Die Verpackung an sich wirkte aber wieder hochwertiger als bei meinem letzten Flug von Abu Dhabi nach Düsseldorf.
Nicht selbstverständlich sind die airberlin Business Class Hausschuhe, die es auch bei diesem Flug wieder gab. Einen Pyjama gibt es allerdings nicht, aber ich hatte zum Glück meinen Qatar Airways First Class Pyjama im Handgepäck.
Essen und Trinken
Als Vorspeise servierte airberlin auf diesem Flug frischen Gartensalat mit Parmesanhobeln, Croutons und Balsamico Dressing. Dazu zur Wahl Waldpilzterrine oder nordischer Sommerlachs.
Ich entschied mich für den nordischen Sommerlachs, der mit Honig-Senf-Dressing und lettischem Kartoffelsalat serviert wurde.
Als Hauptgericht standen fünf Optionen zur Auswahl: Hähnchenbrustfilet mit Pfeffersauce, geschmortes Rindfleisch mit Rosmarin Jus, Kabeljaufilet in Estragonsauce, Tagliatelle mit Pilzragout und ein weiteres Gericht, welches nicht auf der Karte stand. Der Flugbegleiter erklärte, dass es sich dabei heute um Tafelspitz handle.
Schwierige Wahl, aber ich entschied mich für das langsam geschmorte Rindfleisch mit Rosmarin Jus, Polenta, Ratatouile und Edamame Bohnen.
Eine kleine Herausforderung schien meine Wein-Wahl gewesen zu sein sein, denn ich wollte gerne zunächst einen Weißwein und im Anschluss dann den Rioja zum Hauptgang haben.
Da mir der Rioja direkt zur Vorspeise serviert wurde, fragte ich nochmals nach dem Weißwein. Der Flugbegleiter, der mir sehr freundlich aber den ganzen Flug etwas zerstreut schien, antworte darauf etwas unverständlich, dass er noch mal schauen wolle. Dabei blieb es dann aber leider auch. Während der Gänge wechselte dann die Flugbleiterin, die mein Essen servierte. Zum Hauptgang kam Sie dann mit der Flasche Rioja und dem Hinweis, dass Sie die Notiz bekommen hat, dass ich gerne zum Hauptgang diesen Wein hätte. Nun ja, leider stand dieser aber bereits auf meinem Tisch, nur der Weißwein fehlte zum richtigen Zeitpunkt. Die sehr aufmerksame Flugbegleiterin entschuldigte sich gefühlt 100 mal und ich ließ mir dann doch noch einmal nachschenken.
Zum Nachtisch kann ich nie zum Käse nein sagen. In dem Fall gab es einen Schnittkäse mit Himbeer-Senf-Kruste und Dolino Rahmkäse. Dazu ein Gläschen Graham’s Port.
Die Vorspeise war top. Der Lachs mit Hönig-Senf-soße war ein Highlight. Das Rindfleisch war so gut zubereitet, dass es bei Berührung mit der Gabel zerfiel. Trotzdem war es geschmacklich kein Highlight. Die Käseauswahl schien mir nicht besonders, war aber trotzdem wirklich schmackhaft, wenn auch sehr wenig.
Während des gesamten Flugs bietet airberlin in der Business Class kleine Snacks und Knaberreien an. Dazu gehören z.B: Schokoriegel, Erdnüsse oder Kartoffelchips, aber auch Obstsalat und Sandwiches.
Da ich doch recht viel wach war und mich zwischendurch der Hunger überkam, bestellte ich mir zwischendurch ein Mehrkornbrot mit Kräutersalami.
Mit ausreichend Zeit vor der Landung gab es noch ein kaltes Gericht bestehend aus geräucherter Wachtelbrust mit Champignon-Spargel, Salat und Aprikose-Mandel-Chutney, sowie Pannacotta mit Erdbeermark und Esrom Käse. Dazu gab es einen frischen Orangensaft.
Diese Zusammenstellung war noch einmal hervorragend.
Die Weinauswahl ist bei airberlin immer eine Zusammenstellung der Sansibar Sylt. So wurde als Champagner auch ein Lous d’Or Brut „only Sansibar“ serviert.
Das Inflight-Entertainment-System
Das Inflight-Entertainment-System bei airberlin ist für mich immer einer der Minuspunkte, da die Auswahl im Vergleich zu den Wüsten-Carriern, wie Qatar Airways oder Etihad, doch sehr eingeschränkt ist.
Bei einem Flug in der Business Class ist das für mich aber auch gar nicht schlimm, da ich meistens mehr mit Essen und Schlafen beschäftigt bin, als mit Fernsehen.
In diesem Fall fehlten auch wieder die aktuellen Kino-Blockbuster, die mich interessieren, so dass ich mir im Endeffekt nur einen Film gegönnt habe.
Die Cabin Crew
Die drei auf diesem Flug für die Business Class zuständigen Flugbegleiter waren durchgehend sehr präsent. Sind immer wieder durch die Gänge gegangen, haben Getränke nachgefüllt und regelmäßig aktiv nachgefragt, ob man noch etwas wünscht.
Der kleine Fehler beim Wein ist dabei zu verzeihen, denn sonst war der Service wirklich durchweg gut und vor allem freundlich.
Fazit
airberlin hat auch auf diesem Flug wieder ein sehr solides Produkt abgeliefert. Solide beschreibt insbesondere die Auswahl und Qualität der Speisen und Getränke.
Wirklich punkten kann airberlin mit der Kabine an sich. Während die Sitze doch etwas eng sind, schafft die geringe Anzahl an Sitzen mit der 1-2-1 Konfiguration eine doch sehr angenehme Atmosphäre.