Qatar Airways rühmt sich ja gerne damit, dass es mit der Q-Suite eine Business Class hat, die einer First Class gleich kommt. Daneben hat Qatar Airways aber auch noch eine echte First Class, die wenn man Pech hat, aber nur quasi eine Business Class mit First Class Sitz ist.
Anfang April 2019 hat Qatar Airways einen Airbus A380 von der Strecke DOH-BKK-DOH abgezogen, um ihn stattdessen nach Frankfurt einzusetzen. Und da der A380 die einzige Maschine ist, die eine Langstrecken-First-Class anbietet, war das Grund genug, mal wieder einen Flug über Doha zu buchen.
Im Nachhinein stelle ich mir jedoch wieder die Frage, ob ein First Class Ticket denn wirklich nötig gewesen ist. Zwar hat man damit Zugang zur Al Safwa First Class Lounge, doch dieser ist mittlerweile auch käuflich zu erwerben. Darüber hinaus ist das First Class Produkt nur geringfügig von der Business Class zu unterscheiden, denn Qatar Airways bietet auf allen ihren A380-Flügen nach Europa nur eine abgespeckte First Class an (zumindest was meine bisherigen Erfahrungen angeht).
Business Class Catering in der First Class
Während es auf den First Class Flügen von Bangkok nach Doha einen Kaviar Service und eine umfangreiche Auswahl an hochwertigen Gerichten aus der „dine on demand“-Karte gab, muss man sich bei Flügen von Doha nach Paris oder auch jetzt neuerdings nach Frankfurt mit einer minimalistischen Frühstückskarte begnügen, die ich exakt so auch aus der Business Class Karte in Erinnerung habe.
Na klar, gingen die Flüge ab Bangkok abends Richtung Doha. Aber auf einem sieben Stunden Flug möchte ich auch dann gerne eine vollwertige Mahlzeit haben, wenn der Flug um 8:00 Uhr morgens startet. Stattdessen habe ich neben den Frühstücksoptionen, die Wahl z.B. aus einem Garten-Salat (!!!) oder einem Afternoon-Tea (Achtung wir landen um 13:40 Uhr!!!)
Die Frühstückskarte wirkt so kreativ wie der Job des Menschen, der auf der Autobahn die Fahrbahn-Markierungen zieht. Als Appetizer gibt es eine Früchteplatte, griechischen Joghurt, Cerealien oder Aufschnitt (Lachs). In dem Moment, indem ich das runter schreibe, merke ich, dass ich nicht mal auf die Karte schauen muss, weil die Auswahl so Standard ist.
Und weiter geht es mit der Auswahl an Hauptgerichten, die man sich auch als pre-select-dining vorbestellen kann (btw: das zweite Mal, dass ich das bei Qatar Airways nutzen möchte. Und das zweite mal, dass ich nichts finde und es bleiben lasse).
– Traditionelles arabisches Frühstück (…OK, kann ich noch verstehen – ein Muss)
– Create your own breakfast mit Omelette (Emmentaler) , Omelette (Pilze) oder Rührei (…Yeah, dafür fliege ich first Class)
– Ricotta Käse Omelette mit Merguez Würstechen (…hatten wir Omelette nicht gerade schon mal?)
– Haferflocken (…echt jetzt!?)
Dazu ein Gläschen frischen Orangen-Saft oder aber Wassermelonen-Saft. Früher gab es in der Business Class wenigstens noch einen Smoothie.
Zum Vergleich Etihad First Class Dining von Abu Dhabi nach London-Heathrow:
Amenity Kit
Während man das traurige Catering noch irgendwie mit Früh-Flug durchbringen konnte, konnte ich mir das Amenity Kit nie erklären. Flog ich seiner Zeit von Bangkok nach Doha gab es ein cooles Armani Amenity Kit mit einer Flasche Parfüm (die wurd zwar mit der Zeit kleiner und war eher so „alte Leute“, aber trotzdem eine coole Idee). Ist man am gleichen Tag weiter nach Paris geflogen, gab es ein toll verpacktes Amenity-Kit von Brics, dessen Inhalt aber deutlich simpler gehalten war. Und so gibt es auch auf der Route nach Frankfurt natürlich nur das Brics Amenity Kit.
Fazit
Jetzt könnte man ja zusammen fassen, dass Qatar Airways die First Class bewusst abschaffen will, aber so lange das Produkt noch in der Luft ist, sollte es sich auch neben dem Sitz noch von der Business Class abheben. Und auf Australien-Flügen gibt es weiterhin noch eine echte Business Class.
Bleibt im Endeffekt nur die Hoffnung, dass auf unserem Flug am 19.4. wieder so hervorragendes Personal an Bord ist, wie bei unseren vergangenen Flügen.