Du planst also über mehrere Monate einen Kurztrip, checkst gefühlt 100 Flugverbindungen, um ein mal First Class zu fliegen und was passiert!? Du verpennst fast den gesamten Flug. Willkommen in meiner Welt.
Doch alles nacheinander. Wegen der Verspätung des Emirates Fluges also schlecht gelaunt am Gate in Dubai angekommen. Das Boarding für meinen Flug um 19:40 Uhr sollte bereits begonnen haben, verzögerte sich dann aber ebenfalls noch mal. Mit dem mobilen Boardingpass war ich mal wieder der Exot. Nach drei mal rotem Licht beim Scannen des Boarding Passed gab der Mitarbeiter genervt auf und wünschte mir einen guten Flug.
Für diesen kurzen Hüpfer zurück nach Doha hatte ich Fensterplatz 2A reserviert. Zwischenzeitlich war mal für diesen Flug der neue A350-900 eingeplant, mit dem ich so gerne mal geflogen wäre. Doch leider wurde kurz vorher wieder auf einen A320 gewechselt. Also keine Langstrecken Business Class Sitze mit Lie-flat, sondern stattdessen Kurzstrecken First Class Sitze.
Da ich etwas abgehetzt war, gab es erstmal ein Glas Ginger Ale vor dem Abflug. Dazu ein hot towel, welches sich später noch als nützlich erweisen sollte. Sehr cool, dass Qatar Airways etwas lokalen Flair reinbringt und arabic coffee und Datteln vor dem Abflug serviert.
Ich hatte wieder Glück mit meiner Sitznachbarin *Ironie aus*, der ich den kompletten Sitz erklären musste. Was wiederum dazu führte, dass ich mir selbst den Kaffee über die Hose kippte, beim Versuch ihren Tisch aus der Armlehne zu ziehen. Mit dem heißen Handtuch konnte ich schlimmere Schäden an der Hose vermeiden und der Kaffee wurde auch noch mal nachgeschenkt.
Der Flug von Dubai nach Doha geht noch ein Stück weit an der Küste entlang, so dass man noch einen tollen Ausblick auf die Palm Islands hat.
Dann gab es auch sehr eng getaktet den Essens-Service. Vor dem Abflug hatte ich mich zwischen Chicken Wrap und Cottage Cheese entscheiden können. Ich wählte letzteres. Dazu den Shiraz und meinen Lieblings-Portwein (1974er Kopke). ? Und ja, ich finde es selber fragwürdig, einen „Lieblings-Portwein“ zu haben.
Beim Transport zum Gate konnte ich schon den A380 am Gate B1 erspähen, mit dem es gleich nach Bangkok gehen sollte. Wir kamen an Gate C1 an, so dass der Weg echt kurz war. Trotzdem traute man mir den Weg scheinbar nicht alleine zu, denn am Ausgang stand eine Mitarbeiterin mit einem Schild mit meinem Namen auf mich, die mich zum Abfluggate begleiten sollte.
Etwas verwirrt reagierte ich auf die Frage, ob ich vorher noch in die Lounge wollte. Immerhin war die geplante Boardingtime schon durch. Sie erkundigte sich und meinte, dass noch 15 Minuten Zeit seien.
Dachte mir: Ja, ok. Dann hätte ich gerne auch wieder ein Zimmer, würde kurz duschen und ein 3-Gänge-Menü zu mir nehmen.
Antwortete aber: nein, direkt zum Gate. ?
Qatar Airways boardet den A380 über zwei Etagen. Economy unten, Business und First eine Etage höher. Natürlich ging es nicht über die Treppe, sondern per Fahrstuhl zum Gate. Soll ja nicht zu anstrengend werden. Oben angekommen fragte die Hostess noch, ob sie bis zum Boarding bei mir bleiben solle oder ich alleine klar komme. Ich fühlte mich zwar mittlerweile extrem unselbständig. Aber das ging gerade noch.
5 Minuten später begann das Boarding über die obere Fluggastbrücke. Im Flieger wurde ich zu meinem Sitz 1A begleitet. Mir wurde Jacke und Gepäck abgenommen (ich und ein paar andere Fluggäste waren damit überfordert, dass es keine Gepäckfächer oberhalb gab). Anschließend wurde mir der Sitz mit allen Ablagefächern erklärt. Danach stellte sich noch der Rest der Mannschaft vor und es gab die erste Champagner Runde. Bis zum Abflug sollten noch zwei weitere Folgen. Außerdem wurden Pyjama, Amenity Kit und die Menükarten verteilt.
Das Amenity Kit besteht aus einigen hochwertigen Pflegeprodukten von Giorgio Armani und Rituals. Unter anderem mit einer Flasche Armani Parfum.
Aus der Karte wählte ich Lobster und Prawn Suppe, Kaviar und japanischen Reis mit Scallops und Prawns. Mit der Bitte erst in 2-3h zu Essen… (Noch so eine angenehme Geschichte: man isst wann man will in der Business und First Class bei Qatar) Was sich als dumme Idee herausstellen sollte, denn der Krug Champagner hat dafür gesorgt, dass ich viel vom Flug nicht mehr erlebt habe.
Ohne den Sitz in ein Bett umzuwandeln, habe ich bis 2:00 Uhr morgens geschlafen. Mein Dinner gab es dann also zum Frühstück. Die Suppe war sehr lecker. Hinter „Kaviar essen“ konnte ich dann auch einen Haken machen. Beim Hauptgang war ich dann schon so voll, dass ich abbrechen musste ohne auch nur noch einen Gedanken an Nachtisch zu verschwenden. Stattdessen gab es mehr Champagner und ein Glas Port, der aber leider kein Kopke war und auch nur halb so gut schmeckte.
Es dauerte keine Stunde mehr bis wir in Bangkok landeten. Ich hab also das gemacht, was der normale First Class Fluggast macht… Viel schlafen. Und dabei wollte ich etwas anderes. ? aber der Rückflug kommt ja noch.