Enttäuscht wurde ich in der Vergangenheit häufig, wenn ich mit zu hohen Erwartungen an einen Hotel-Besuch herangegangen bin. Bei unserem ersten Besuch im Intercontinental Warschau hatten wir mal ausnahmsweise keine großen Erwartungen und waren daher umso positiver überrascht.
Warum wir keine große Erwartung an das Intercontinental Warsaw hatten!? Nun ja, die Zimmer-Rate war vergleichsweise günstig und in Reviews machte das Hotel häufig einen eher unspektakulären teilweise in die Jahre gekommenen Eindruck.
- Reise-Datum: 29. – 30.9.2018
- Anreise: mit Ryanair von Eindhoven (EIN) nach Warsaw Modlin (WMI) und zum Hotel mit Uber
- Hotel-Status: Spire Ambassador
- Gebuchtes Zimmer: Intercontinental Club Room mit King Bed
- Bekommen: Junior Suite
- Status-Vorteile: Punkte oder Frühstück, Wein und ein süßer Snack auf dem Zimmer
Anreise
Da wir diesen Trip recht kurzfristig unternommen haben, boten sich die günstigen Flugpreise mit Ryanair ab Flughafen Eindhoven an. Wir machten uns recht früh mit dem eigenen Auto auf den Weg, um unseren Flug nach Warschau Modlin zu erwischen.
OK, ehrlich gesagt: Wir haben wie immer knapp kalkuliert ohne die Parksituation am Flughafen EIN zu kennen oder einen Parkplatz reserviert zu haben. Die Ankunft war also mit 7:30 Uhr bei Abflug 8:50 Uhr laut Navi angegeben. Blöderweise war dann auch noch die Autobahn Richtung Eindhoven gesperrt, so dass wir noch mal fast bis nach Deutschland zurück mussten, um über Roermond nach Eindhoven zu kommen.
Das Hotel war noch bis 16:00 Uhr stornierbar, daher sind wir nicht direkt wieder heimgekehrt, sondern haben es auf gut Glück weiter versucht.
Im Vergleich zum Brüsseler Billigflughafen CRL sind in Eindhoven deftige Parkgebühren fällig. Bei der Ankunft um 8:00 Uhr war dann ausgerechnet der einigermaßen akzeptabel bepreiste Parkplatz komplett voll. Jetzt gab es die Wahl zwischen über 40€ für einen Tag parken zu bezahlen oder den Flug verpassen.
Bis wir auf die Parkplätze am Straßenrand aufmerksam geworden sind, die tatsächlich am Wochenende kostenlos sind. Also wer in Eindhoven nur von Samstag auf Sonntag fliegt, kann sich entweder für den teuren kostenpflichtigen Flughafenparkplatz entscheiden oder für lau am Straßenrand parken. Option 2 klang fair und haben wir in Anspruch genommen.
Dann ging es innerhalb von 10 Minuten Richtung Terminal, durch die Sicherheits-Kontrolle (natürlich mit der für meine Frau obligatorischen intensiveren Überprüfung) und zum Gate.
Der Flug, dank spätem CheckIn auf 1A und mit gehörigem Sicherheitsabstand zu meiner +1 (Reihe 5), verging dann so, wie wenn man abends den Fernseher nicht ausschaltet weil die Fernbedienung weit weg liegt und man morgens noch bei laufendem Fernseher aufwacht… genau, wie bei einer Home-Shopping Dauer-Beschallung.
Nach der Landung in Modlin bestellten wir uns direkt ein Uber, welches uns durch einen kleineren Stau leicht verzögert ins Warschauer Stadtzentrum zum InterContinental brachte. Also laut Uber App brachte uns der Fahrer zunächst zum Hotel und dann wieder direkt zum Flughafen, aber das ist eine andere Geschichte, die man >> hier lesen kann.
CheckIn
Bei unserer Ankunft war das komplette Foyer mit Menschen gefüllt. Das machte schon etwas sorgen bezüglich early-checkin. An der Rezeption selbst mussten wir aber nur kurz auf einen freien Mitarbeiter warten.
Man hatte uns auf eine Junior Suite upgegraded, die zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht frei war. Daher bot die freundliche Mitarbeiterin uns an, den Vormittag in der Club Lounge zu verbringen, wo wir dann auch einchecken könnten. Sie begleitete uns noch zum Fahrstuhl und schickte uns auf die 41. Etage.
Nach einem kurzen Sektchen und ein paar Pralinen machten wir uns auf den Weg zum Mittagessen bei meiner Lieblings-Kette TGI fridays.
Bei unserer Rückkehr baten wir im Erdgeschoss noch mal darum, auf die 41. Etage geschickt zu werden, da dort auch unser Gepäck stand.
Den Checkin verbrachten wir dann in der entspannten Atmosphäre der Club Lounge. Unsere Suite war mittlerweile auch vorbereitet, so dass der Checkin auch wirklich schnell ging.
Das Zimmer
An das Zimmer bzw. die Suite hatte ich die geringsten Erwartungen. Die Fotos sahen unspektakulär aus. Aber das Gegenteil war der Fall. Wir hatten eine Junior Suite in der Ecke der 38. Etage bekommen. Durch die Ecklage hatte man eine hervorragende Aussicht.
Warum die Junior Suite als Junior Suite bezeichnet wird, ist mir ein Rätsel, denn sie hat zwei separate Zimmer. Die Suite begann mit dem Wohnbereich mit Schreibtisch, Couchmöbeln, Nespresso-Maschine, Schrank und TV, sowie einem separaten Gäste-WC.
Hier stand auch das Ambassador Willkommens-Geschenk bestehend aus 4 Flaschen Wasser, einer Flasche Rotwein und einem süßen Snack bereit.
Durch die Fenster konnte man Richtung Süden direkt auf das Marriott Hotel sehen.
Der Schlafraum war funktional eingerichtet und mit einem King-Bett und einem weiteren Flachbild-TV ausgestattet.
Im angrenzenden Bad gab es separate Dusche und Badewanne. Die Pflegeprodukte waren von L’Occitane.
Spa-Bereich
Das Intercontinental Warschau ist bekannt für seinen Swimming-Pool auf der 43. Etage. Was lag also näher als noch ein paar Etagen weiter nach oben zu fahren und ein kurzes Bad zu nehmen. Für ein paar Bahnen reichte es nicht, da der Pool-Bereich schon extrem gut besucht war. Auch der separate Whirlpool war so voll, dass wir auf ein Bad verzichtet haben.
Stattdessen sind wir recht schnell in die Sauna gewechselt. neben der Sauna gibt es dort auch ein Dampfbad und mehrere Duschen zum abkühlen. Hier war zum Glück etwas mehr Ruhe angesagt.
Und nach dem Sauna-Gang sind wir doch tatsächlich für einen kurzen Moment auf den Liegen im Pool-Bereich eingeschlafen. Die kurze Nacht hat Ihren Tribut gefordert.
Da es dann schon Richtung 18.00 Uhr ging, zogen wir uns schnell um und verbrachten den Rest des Abends in der Club Lounge.
Club Lounge
Die Buchung eines Intercontinental Club Rooms lohnt sich in Warschau definitiv. Die Club Lounge ist sehr geräumig und besticht durch die tolle Aussicht und bequeme Einrichtung.
Kommt man mit dem Fahrstuhl auf der 41. Etage an, steht man schon fast in der Lounge. Im Eingangsbereich steht ein Schreibtisch für das Personal. Und nicht wie in vielen anderen Hotels, war dieser Schreibtisch auch fast jederzeit mit Personal besetzt.
Direkt vor Kopf findet sich eine kleine Bar mit Barhockern (mit Sicht nach draußen) und rechts der Getränke-Auswahl. Während des Tages gabe es diverse Soft-Drinks, aber auch Bier und Sekt. Und speziell für uns gab es auch Corona.
Abends wurden dann diverse Spirituosen, wie Wodka oder Tequila aufgestellt. Dazu gab es Weiß- und Rotwein.
Im rechten Bereich der Club Lounge ist der Restaurant-Bereich mit einigen Tischen und Stühlen. Hier wird morgens das Frühstück serviert, über den Tag findet man kleinere Snacks (z.B. auch Pralinen und Macarones) und abends dann das warme Büffet sowie Fingerfood. Den ganzen Tag über steht dort auch ein Kaffeevollautomat zur Verfügung.
Am Abend gab es in der Lounge z.B. Fisch-Spieße und Wonton, sowie mehrere Finger Food Optionen. Das Essen war wirklich von guter Qualität und hat unseren Geschmack getroffen. Leider wurde im Laufe des Abends nicht mehr wirklich nachgefüllt, so dass ich den Nachtisch nicht mehr testen konnte.
Im linken Bereich der Lounge finden sich dann eher Lounge-Möbel, wie ein paar Couch-Garnituren, mehrere PC-Arbeitsplätze und ein Konferenzraum.
Die Toiletten finden sich außerhalb der Lounge auf der gleichen Etage.
Frühstück
Wie leider so oft, hatten wir keinen richtigen Hunger auf Frühstück. Daher reichte uns die beschränkte Auswahl, die eine Club Lounge in der Regel bietet, in diesem Fall völlig aus. Das Frühstück hatte dann auch alles, was man in einer Club Lounge erwartet und sogar ein bisschen mehr. Es gab nämlich Eierspeisen a la Carte und ein paar polnische Spezialitäten.
Darüber hinaus natürlich all die Standards, die man so erwartet: Kaffee aus dem Kaffeevollautomaten, sowie diverse Säfte. Dazu Aufschnitt, Käse, Joghurt und so weiter.
Auch die Bar war zum Frühstück geöffnet, so dass man neben Softdrinks auch Zugriff auf ein Gläschen Sekt hatte.
Checkout und Abreise
Den Checkout haben wir dann direkt nach unserem Frühstück in der Club Lounge durchgeführt. Völlig ohne Wartezeiten. Für die Abreise wurde uns noch ein Taxi angeboten, wir griffen aber trotz der schlechten Erfahrung auf der Hinreise wieder auf Uber zurück. Diesmal ohne Komplikationen und schnell genug, dass wir am kleinen Flughafen Warschau Modlin unseren Heimflug nach Eindhoven erwischten.
Fazit
Wir sind erst in letzter Minute vom gebuchten WestIn Warschau auf das Intercontinental Warschau gewechselt und haben gefühlt die richtige Entscheidung getroffen. Trotz des geringen Preises (im Vergleich zu anderen InterContis) gab es ein tolles Gesamtpaket. Unsere Suite war top und hätte definitiv auch für einen längeren Aufenthalt gute Dienste getan.
Für uns einer der wichtigsten Aspekte ist die Club Lounge. Die hat uns im Intercontinental Warschau richtig gut gefallen. Die Qualität der Speisen war super und auch die Auswahl an Getränken war sehr ordentlich. Lediglich das nicht auffüllen der Speisen fiel negativ auf.